Neue Freie Presse. 31. August 1905
§ 2[„Lebensregeln für Neurastheniker.“ Von Dr. R. Wichmann. 1903.] In vierter Auflage liegt hier ein kleines Büchlein vor, welches in Form eines Frage- und Antwort spieles dem „Neurastheniker“ recht verständige Dinge über sein Leiden mitteilt und ihm Ratschläge gibt, deren Wert für die Heilung der selben übrigens nicht überschätzt werden soll. Der Autor verwahrt sich selbst gegen die Absicht, die persönliche Leistung des Arztes bei dem Kranken durch diese Schrift überflüssig zu machen, und da Ge sunde solche Bücher nicht zu lesen pflegen, so könnte man wohl dieser ganzen Gattung populär-ärztlicher Literatur die Existenzberechtigung bestreiten. In manchen Punkten, über welche theoretische Aufklärung und praktische Belehrung besonders wichtig wären, hat sich der Ver fasser die Aufgabe recht leicht gemacht; auch das über Angst- und Zwangszustände Vorgebrachte ist völlig unzureichend. Professor S. Fr.