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Kongressbericht
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Dienstag, den 26. September 1922. Vormittag.
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Präsidium: Dr. S. Ferenczi.
005 Professor Dr. S. Freud, Wien: Etwas vom Unbewußten.
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Der Vortragende wiederholt die bekannte Entwicklungsgeschichte des
007 Begriffes „Unbewußt“ in der Psychoanalyse. Unbewußt ist zunächst ein bloß
008 deskriptiver Terminus, der dann das zeitweilig Latente einschließt. Die dynamische
009 Auffassung des Verdrängungsvorganges nötigt aber dazu, dem Unbewußten
010 einen systematischen Sinn zu geben, so daß das Unbewßte dem Verdrängten
011 gleichzustellen ist. Das Latente, nur zeitweise Unbewußte erhält den Namen
012 Vorbewußtes und rückt systematisch in die Nähe des Bewußten. Die zweifache
013 Bedeutung des Namens „Unbewußt" hat gewisse nicht bedeutsame und schwer
014 zu vermeidende Nachteile mit sich gebracht. Es zeigt sich aber, daß es nicht
015 durchführbar ist, das Verdrängta mit dem Unbewußten, das Ich mit dem
016 Vorbewußten und Bewßten zusammenfallen zu lassen. Der Vortragende
017 erörtert die beiden Tatsachen, welche beweisen, daß es auch im Ich ein
018 Unbewußtes gibt, das sich dynamisch wie das verdrängte Unbewußte benimmt,
019 nämlich den vom Ich ausgehenden Widerstand in der Analyse und das unbe-
020wußte Schuilgefühl. Er teilt mit, daß er in einer demnächst erscheinenden
021 Arbeit „Das Ich und das Es" den Versuuh unternommen hat, den Ein-
022fluß zu würdigen, den diese neuen Einsichten auf die Auffassung des Unbe-
023wußten haben müssen.
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