Corel>nle Kinderlähmung. fill
§ 2stehende seröse Meningitis das hohe Fieber, voruu>gr-setzt, dass nicht
gleichzeitig neben dem Hirnnbscess .\leningitis oder Sinusthromhoso besteht. Auch in dem Falle der scrösen .\Ienin;zitis würde die Luml)nl unction durch den mikroskopischen Nachweis von Leuchnyten die Entstehungsursache des hohen Fiebers klarlegen. Bei Epidurnlabscessen besteht zur Zeit des Manifestwcrdens kein Ohrenfluss mehr. § 3Hl.lllgan (62). Kurzes Referat über den Inhalt eines gehaltenen
Vertrages. Die Arbeiten von Bacon (4), Bradford (12), Llndt (59). loore (63). Patrick (%), Phelps (66), Reullng (72). Sacqu6pée (74) enthalten Krankengeschichten ohne besonderes oder doch ohne neuro logisches Interesse. oder allgemeine Bemerkungen, oder sind so kurz berichtet, dass uns ihnen nichts zu entnehmen ist. Die übrigen nicht referirten Arbeiten waren mir nicht zugänglich. § 4Cerabrale Kluderlähmung.
Referent: Privatdozent Dr. Sigm. Freu d-Wien. § 5]. De Amicis. Le cyndröme de Linie (congenilul S}m$(ic rigidity of limbs} 01 la
syphiliu hérédilnire. — Nouv. lconugruphie de la Snlpét.riére. Nu. ! § 62. Anand, S., Su di un 0350 di nmlutlin di Lilllc con sindroma acromegalicn
lhortivn. — Clin. med. ital. No. ll). § 73. Blrbicr und Nelly. Sur un cas d'afl'ection spnsmo-pu'alyiique do l’enl'ance.
Société médic. den höpitaux. l7. Fehr. — Gut. hol-d. de mini. el de chir. 23. Febr. § 84. Bary. Ueber die Diplr-gin spasrieu familiali9. Olmzfcnju psichjatrji. No. ll—l2.
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für Goburteh. u. Gynaekologie. XLl. Heft 8. § 139. Cestnn, R., Le Syndrome Liu Little; su rulvur Iluunloglqll01 u pnthogénie. This—
de Paris, Ref. im Arch. de Neurologie. No. 46. § 14l(). Der-selbe, Le faisccau pyrnmidnl dans les rliplr‘gius cér(-brnlcs iniontiles. Prngl'issz
mödicnl. .\'u. 32. § 15ll. Collier. .l., Cerchrul Diplcgin, Brain. XX“. Heft nl.
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Centrulbl. No. I. § 243 D'
§ 25§ 26
612 Cerebn.lo Kinderlühmung.
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Wochenschr. No. 35. § 3028. Switnlski. Ein Fall von cerebruler Kinderllhmung. Przeglqd leklrski. No.3'l.
(Polnisch) § 31Die beiden Kranken, die Stelnhardt (22) in der Nürnberger medb
einischen Gesellschaft vorgestellt, sind hemiplegische Fälle. Der erste ist im Alter von 23/, Jahren akut unter Fieber und Convnlsionen erkrankt; rechtsseitige Lähmung. Verlust der Sprache. Später Besserung. athe tntistzhe Bewegungen. — Das zweite Kind soll im Alter von 2 Jahren an rechts.—_;eitiger Lähmung erkrankt sein, die sich später besserte. Im Alter von 8'], Jahren zeigte es Anfiille von Wundertrieb, die wohl als Aequivulente von Epilepsie aufzufassen sind. § 32Priestley (18) beschreibt eine. mit Bewusstseinsstörung anfänglich
tieherfrei einsetzende Erkrankung bei einem 20 monatlichen, nn lientli husten leidentlen Kimle. \'olllrommen linksseitige Hemiplegie wurde bald bemerkt. dns Sehvermögen schien gestört. Rapide klonisrhe Zuckungen der gelähmten untl rigideu linksseitigen Extremitäten, hielten durch einen Monat nn; Jnctation und ausgiebige krampfhafte Bewegungen der gesund gebliebenen rechten Gliednmssen traten auf tler Höhe des Krankheit.—'— zttstantles hinzu. Als die Lähmung sich zu besser-n begann, trat mehr tätr {. s Fieber auf, das auf eine eitrige Entzündung in einem Srllulter gelenk zu beziehen war. l’r. S(‘lllltf$$t auf Meningenlblutung als l‘rs:ttln* (lt‘l' in volle Heilungr ausgehenden Lähmung. § 33Collier (l \) liefert eine ausführliche und sorgfältige Bearbeitung des
ganzen Themas unter Mittheilung von 7 neuen Fällen, von denen zwei mit Sektionsbel'untl. § 34Beobat'htung-l.: 3jt“thriges Kind von normaler Familiengesclrichte
untl Geburt. Begann init IS Monaten zu sprechen und zu gehen, ltlltl’ lil.\' zu 2:‘_-“ Jahren nnsvheineml gesund, ohne es aber zum normalen Gang zu bringen. Nach einer kurzen Zeit von allgemeinem Unwohlsein pr“ _—_rrussiw l‘lnt\\'icklung der Kranklwitssymptotne: Seitlicher und rntntorisrlter .\')'stngmttS, beiderseitige Atrophia n. optit‘. bei erhaltenem Sehrermügt‘n. kt-iu b'trttbisinn.<, völliger Verlust des bereits entwickelten Sprachvernuiueu$. h„chgrtulige intellektuelle Schwächung, nbnorme Stnrrheit des Gi}$lt‘l.lli‘ ausdrurkes, Erschwerung (les Schlingens, Steifheit der ganzen Körper muskulutur‘, Zwuugsstellungeu tler Arme und Beine, Beweglichkeit nur noch um linken Arm erhalten, (loch nicht. ungestört. —— Allgemeine Sturm \\‘ttltrsrheinlit-h congenituler Herkunft. § 35Autopsie: Verwachsung der Dura mit der Arachnoitleu an llt‘l'
(‘.nuvexität, unregelmäßig fleckweise \"erdickungen der weichen Hirnln'mte nn tler Convexität beider Hemisphiiren von chronischer Natur; alle Hirn wimlungen ntrophisch mit erweiterten l"urchen, am stärksten an den h‘routnllnppen und vorderen Centralwindungen. Das Hirn im Ganzen ungewöhnlich fest anzufühlen. Mikrosko isch: Keine Zeichen einer ent zündlichen Veränderung, keine Zellwuc erung, keine Verdichtung (le—° interstitiellen Gewebes. Aufi‘i'tllige Abnahme in der Zahl der Pyramiden» zellen. Beiderseitige Degeneration der Pyramidenbahnen. § 36Beobachtung II.: 2‘/,jähriges Kind von normaler Geburt und Efll'
wicklung bis zu einem Fall 3 Monate vorher. Von da. an Kopfschmth Schielen, unsicherer Gang, zunehmende Schwäche aller 4 Extremitäten. § 37§ 38
(‘erebrnle Kinderlihmung, .
§ 39zu welcher sich bald Rigiditit gesellte. Bei der Untersuchung: Bewussb
sein ungestört, Sehvermügen gut, kein S rachvermögen. Pupillen ungleich bei erhaltener Reaktion, unveränderlicii schmerzhafter Gesichtsausdruck bei aufgehobener Mimik, Solilingbeschwerden. Allgemeine Rigidität der Rumpf- und Extremitätenmuskeln. Zwangstellungen der Arme und Beine: langsame und unvollkommene Bewegungen in den Fingern und in allen Gelenken der unteren Extremitäten möglich. In der Folge Zunahme der Bewegungsstörung bis zu vollkommener Parnlyse mit Rigiditüt. Tod an Bronchopneumonie. § 40Manche Einzelheiten deuten hier auf eine Erkrankung des mütter
lichen Organismus während der Gravidität: Das Kind vor den] beschriebenen war eine Frühgeburt, die nächstfolgende Schwangerschaft endete mit einer Mole. § 41Autopsie: Keine Veränderungen an den Meningen, keine Ver
schmälerung der Winilungszüge, aber das Gehirn im Ganzen klein gegen die Schädelkapsel und hart anzufi'ihlen. Ausserowlentliche Verringerung der Pyramidenzellen in allen Schichten, ntrophische Veränderungen an vielen der noch erhaltenen Elemente. § 42In den Abschnitten, welche Patholngie und Klinik der Diplegien
behandeln, bringt C. wohl wenig Neues, doch jedesmal eine ein sichtige Auswahl unter den 1r_n-:"msserten Meinungen. Er widerspricht ener isch den Theorie-en von Van Gehuchten (5. Jahresbericht 1897 und 1898 . In der Klassifikation der klinischen Formen wie in der Anordnung des Stoifes überhaupt folgt er einer 1892 erschienenen Lyoner These von Rosenthal, die, wie Rot. an dieser Stelle aufmerksam machen möchte. einen Auszug aus seinen (des Ref.) Arbeiten über den Gegenstand entspricht. § 43Den ganzen Urni'ung. der bei der int-.mtilen (‘crebrnlli'thmung in Be—
tracht kommenden l“rugrn behandelt Haäeovec (15) in einer Arbeit. welche besondere llürksirht auf die neuere Literatur des Themas. nimmt. B. hat sich zur Aufgabe gestellt, der Unbefriedigung darüber nb7.uhelfen. dass uns heute „eine gewisse unbestimmte nnsnlogist‘he ‘]inhcit“ dazu dient, „die durch das Liesnmmtbild versehiedenen und der anatomischen Grundlage nach entfernten Afi'ektionen“ zusummenzuhulten. Er riith darum, bei der Classifikation der in Rede stehenden Zustände vor Allem Rücksicht auf den congenitnlen oder erworbenen Ursprung derselben zu nehmen, und ein hierauf bezügliches Beiwort in die. Krunkheitsbezeich— nung aufzunehmen, 2. B. (_llemiplegia spu<tirn int'untilis eongvnitu [Little‘sche Kr.]). Vielleicht gewinnt. man aus der Prüfung dieses sowie anderer Vorschläge. die dem L'nl)chagen an der Zusammenfassung der „lnfantilen Cerebralliihmung* zu einer vorläufigen klinischen Einheit ent „springen. doch den Eindruck, dass sich bei dem gegenwärtigen Stunde unseres Wissen nichts Besseres mit der ganzen Gruppe von Afl"ektionen beginnen lässt. § 44Gesten (tl) widmet einen grossen Theil seiner interessanten These.
die dem Ref. leider nur aus einer Anzeige in den Arch. de Neurologie bekannt geworden ist, den Discussionen über die nosologische Stellung der Little’schen Krankheit, Cine Reihe von Autoren, die C. als Dunlisten bezeichnet (P. Marie. Brissaud, van G ehuchten unter ihnen) betrachten die Little’sche Krankheit als eine gesonderte Afl'ektion, die von den cerebraleu Diplegien sicher zu trennen ist. Ihr Wesen läge in einer primitiven und isolirten Degeneration der Pyramidenbahn. welche (llu Folge der vorzeitigen Geburt ist. Ihr klinischer Ausdruck wäre die spustische Afiektion aller vier Extremitäten. die sich an den Beinen § 45§ 46
Üi—l Cvl’vbrulv Kinderlähuiung.
§ 47stärker uuspri'ngt. und bei der die Muskelspannung (lie Lähmung überwiegt.
ohne Complicutinn niit Krmnpt'ani'iillen oder Intelligenzstörung. wie es einer rein spinnlen Erkrankung zukommt. Andere Autoren (unter ihnen ()slor'. Sachs, Freud, Raymond) sehen in der Little’schen Krank heit nur ein Syndrom. welches der Gruppe der cerehralen Diplegien ein zum-iln-n ist. und das weder in seiner klinischen Ausprägung noch in seiner .-\i:tiuliigiu eine Sonderstellung beanspruchen kann. Diesen letzteren Autm-«n 5(‘l1liil>st sich Cestnn init klinischen und anatomischen Begrün dungun nn. § 48[eher C.'s l'ntersiu‘luiligfli. die die pathologische Anatomie der
I’_\'i‘uiiiiiluiihzihn bei den rcrel»rnlen alle-gien betrefien, s. unten(10). Ein anderer Theil der These ist den l‘lri'vrturungen über die Pathogenese der spustischen (‘ontrnvturon gewidmet. « § 49Gesten (It!) hurirhtet im l’rogrbs mé<lical auszugsweise über (len
Theil seiner Arbeitrn, der >ll‘ll auf (his Verhalten -der Prrnmidenhulmen bei den cerebrulmr Diplo—,ginn bezieht. Es waren ihm von Bournerillfi 1:3 Rückunnmrk>priipurntv zur Untersuehung überlassen werden, die Wii den klinist‘h und ütiologisrh verschiedennrtigstcn Fällen herrührteu. Alle Kranken hatten spastische Symptome gezeigt. aber in der mannig fultigsteu Ausbildung, Intelligenzstörungen von leiser Beeinträchtigung his zu vuller Idiotio: vorigonitnle Fälle, Geburtsuetiologie und Beginn der Erkrankung in späteren Lvlwnsmonaten waren in seinem Materinl ver truten, Die unntorni e ['ntersuchung wies bei diesen Fällen sehr nnmnigfnltige Gehirn! innen nur-h: echte und Pseudo-Porencephalien, Sklerusen, hluningn- Önrephulitis, Missbildungen u. dgl. Das Interesse Cvstnn's konnte sich darauf lenken, welche Beziehungen die Ver änderungen i1n l"yrnmidenhüudel einerseits zurnachgewiesenen I:ljrnulfelrtinnY andererseits zu den wiihrend des Lebens beobachteten Krankheit? s_vmptornen erkennen liessen. Der Autor hat nun in allen Fällen sklerotisehe Veränderungen in der Pyramidenbahn gefunden, gleichgiltig welcher Art die Gehirnerkmnkung war, in congenitulen Füllen ebenso wie in Fällen von Erkrankung nach der Geburt. Er schliesst daher, ill“ es unmöglich ist, aus dem anatomischen Befund an der Pyramiilenlwlm den Krankheitsbeginn zu errnthen. Diese Veränderungen in den Pyri miden sind aber von sehr verschiedener Intensität; sie wechseln von ein facher Dysgunesie mit. leichter Hyperplasie der Neuroglia bis zu voll ständigster schwer-Mer Degeneration. Die Beurtheilung dieser GEWEbS' veränderungen wird aber erschwert, wenn man sich etwa der Weigert Pal’schen Färbung bedient; Picroc-nrminfürbung wäre das einzige für ih!“ Darstellung geeignete Verfahren. Die anatomischen Veränderungen "‘ den I’yrumidcnlmhnen erwiesen sich als abhängig in der Intensität untl einzig bedingt durr‘h den krankhuften Process im Grosshirn, jedoeh SO. dass es unmöglich ist, etwa die Art der Gehirnerkrankung aus dem Rückenmnrksbefund zu errathen. Die häusliche Rückenmurksveränderung» sei es Dysgenesie oder Degeneration, kann von mannigfnltigen Gehirn veränderungen herrühren. Eine einfache Beziehung zwischen den anatomischen Befund an den Pyramidenbahnen und der Intensität d€_" klinischen Sympt0me, speciell der spastischen, besteht nicht. Die klinischen Erscheinungen gestatten uns ebensowenig den Grad als die Natur der Veränderungen im Rückenmarke vor der Auto sie anzugeben. § 50Der Fall von Boinet ("i) zeigt die Little’sche Aetio ogie und dem
Zusammenhang mit den krankheitssymptomen mit seltener Schönheit» Das Kind wurde rechtzeitig, aber nach besonders verzögert“ und mühe § 51§ 52
(fervl-rule Kinderlihmung.‘ 615
§ 53voller Geburtsuxbeit in Gesirht>luge geboren. E.— lmm nsph_vktisrh zur
“(eh und blieb eine Viertelstunde so. Die ersten 14 Tage waren alle Glieder vollkomnu-n Schlull‘ und der Kopf konnte nicht getragen werden. Keine (‘nnvulsinnen. Allgemeine l'lruz'ihrunq vm‘trelflivh. Fünf gesunde, rechtzeitig und normal geborene Kinder .lnw>elben lilh-rnpnnres, an dem keinerlei ren.—titutionelle Erkrankung zu erkennen ist. § 543 \Vorhen nach der Geburt wurde die (‘nntrnrtur der Beine
bemerkt, im Alter vun li ,\lonntvn konnte dn.— Kind die unteren lin tremititten noch kaum rühren. Die oberen waren weniger rigid. Finger bewegunp‘en slf'llit‘ll sich mit l'y—7 ,\lonatrn ein, Die lntr-lligen7. des Kindes erwies sich nis gut, es lernte ebenso früh sprechen wie >eine1ie § 55sr‘hwister. —— Mit 2‘ ., Jahren war die Contl'urtur der unteren Extremitäten
mit, allen churukterisli>rhen l‘linzelheiten beim Aufstellen n. s. w. voll aus gebildet. Der Gang wurde immerhin möglich. \lit drei Jahren trat § 56eine Atrophie der linken oberen und unteren Extremität nut.
§ 57Der Kranke Gréplnet's (H} \\‘nr 41 Jahre alt und ein schönes
Beispiel von .\lulzulie de Little. \'nrzeitige Geburt. beide Fü>m‘ in Klumpfusstellung. Am 9. Lebenstnge legte man ihm nrthopiidisrhe Apparate an und bemerkte dabei die deutlieh>te lligiclitüt. Mit 8 Jahren nahm die Steifigkeit zu. Die lntvlliq‘enz ist gut. der Kranke arbeitet als Schneider, kann sich der Hände bedienen. aber die Arme nicht über den Kopf erheben. Er ist nicht im Stande. sich aufrecht zu erhnlten. Die Muskelmassen >‘ind besonders an den Beinen in der Ernährung zurückgehlieben, die Röhrenknrwhen ntrnphirt. § 58Der Fall von Dössekker (1:3) ist dureh die fan—t vereinzelt dusteln,»nde
Aetiologie der Drillingsgeburt ausgezeirhm-t. § 59Der Geburtsvorgnng ohne nierhunisrhe lirsrh\ulrung_ aber durch
Eclampsie eomplicirt. Das zuer:<t gebnrene Kind starb am zweiten Tag an eclamptischen Antillen, das zweite erlag cu. 13'1‘uge post purtum einer Enteritis, nachdem es die gun7,e Lebenszeit über an intensiven Krampfanfällen mit Aufscl1reien gelitten hatte. Das dritte Kind verlor seine Anfälle naeh wenig Tagen. ohne je wieder deren befallen zu werden, entwickelte-sich anscheinend ganz gut. zeigte aber bei der Untersuchung im Alter von 71" Jahren solche Symptome, wie sie die Diagnose Dfs recht— fertigen: Unwillkürliche schlugende und stossende Bewegungen der Glieder in unregelmi'rssigen Intervallen, Wechsel von Opisthntonus und Streckstellung des Körpers, feste Stellung der Arme in ihren Abschnitten, Addurtions und Beugecontraetur der Beine. starke Muskelspnnnung, hauptsächlich an den Armen; Sitzen und Stehen, Kopfhnlten unmöglich; spontane Greif bewegungen werden nicht ausgeführt; dabei fehlt vollkommene Lähmung. Sensibilität, b'phincteren normal. Convergenzschielen, allgemeine 'l'rägheit. der Augenbewegungen, Gleichgiltigkeit gegen Lirhteindrüeke, o lltlmlmo sk0pisch Atrophia new. opt. — Gesichtsausdruck blöd, Mimi pervers, eigentümliches Weinen, Intelligenz ofl°enbar im Zurückbleiben. Nach den Schädelmaassen ist das Kind als mikrocephal zu beurteilen. § 60Die aetiologisehe Erörterung des Falles führt den Autor zur An
nahme, dass es sich um eine intrnuterine Störung der Gehimentwickelung in Folge der Drillingsanlage handle. Er ist auch geneigt, dem Umstande, dass der Vater Maler ist, der viel mit Blei arbeitet, die Bedeutung einer Mit-Ursache zuzugestehen, obwohl Zeichen ernsterer Bleiintoxication am Vater nicht bemerkt werden sind. Da. alle drei Kinder nach der Geburt die gleichen Anfälle aufwiesen, dürften bei ihnen allen dieselben Ver änderungen, wenngleich in verschiedenen Intensitätsgraden, vorgelegen § 61§ 62
616 Curebrale Kinderlährnnng.
§ 63sein. Die Eklampsie, die D. nicht für die Erkrankung der Drillinge ver
antwortlich macht, soll (nach Mirabenu) bei Drillingsschwangerschnit relativ häufig auftreten. § 64D. erörtert noch die Chancen einer therapeutischen Beeinflussung
solcher Zustände, wie des von ihm beschriebenen Kindes durch die seinerzeit von Lannelongue gepriesene Craniectomie. Er erkundigtesich bei zwei Aerzten, die von Besserung nnmitt8lbßl' nach der 0 enden berichtet hatten (Dr. D_umont und Dr. Walder), mich den an giltigen Befunden der von ihnen craniectomirten Kinder und erhielt die un günstigsten Auskünfte. § 65G. Burckhard (S), Assistenzerzt der Frauenklinik zu Würzburg,
hat sich der dankenswerthen Aufgabe unterzogen, sich nach den weiteren Schicksalen der Kinder zu erkundigen, die auf der Klinik unter solchen Bedingungen erschwerter Geburt geboren waren, wie sie seit Little zur Aetiologie der infnntilen Cerebrnllühmung gerechnet werden. Es handelte sich im Ganzen um 73 Kinder, von denen zur Zeit 28 bereits gestorben waren, 25, ohne irgend welche nervöse Störungen gezeigt zu haben: 8 allerdings hatten Symptome gezeigt, die man aquittle’sohe Krankheit deuten kann. Von anderen 19 Kindern war keine Auskunft zu haben}. 25 lebten und waren gesund; ein einziger Fall gelangte zur Beobachtung, bei dem typische Little’sche Krankheit verlag. B. zieht aus dem Ergebniss seiner Nachforschungen den Schluss, dass man nicht das Recht habe, leben5schwach und nsphyktisch geborene Kinder ihrem thiCkSfll zu überlassen, weil sie ja doch voraussichtlich schwer erkranken werden. meint aber audi, es läge für den Geburtshelfer kein Anlass vor, sich bei der Leitung der Geburt durch die Rücksicht auf die mögliche Erkrankung des Kindes an einer cerebralen Diplegie zu vorzeitigen Eingreiva bewegen zu lassen. § 66Armand (2) beschreibt einen Fall von Little'scher Krankheit hei
einem 41_ ,jährigen Rinde. Die unteren Extremitäten waren gelähmt um! es bestanden aktomegnlisvliß Erscheinungen an den Füssen. . § 67(Valenlml
§ 68Dydynskl (13) berichtet über folgenden Fall von cerebraler
Kinderlähmnng. Der Fall betrifl't ein lmnnntliches Mädchen, her welchem man seit der Geburt folgende Symptome constatiren konnte. Lähmung sämmtlichei' Extremitäten, sehr starke Beuge-Contrncturen (welehe die Strekung der Extremitäten unmöglich machen); Sehnen roflexe schwer zu erhalten (Rigiditi'rt). Keine Atrophieeu. Verf. betont besonders vollständige Symmetrie der Krankheitserscheinungen an beiden Körperhälften. (Edward Flufaud § 69Swltalskl (23) berichtet über folgenden Fall von cerebralef
Kinderlähmung. Das 15jäihrige Mädchen leidet seit ihrer Gehufl (welche 3 Tuge lang dßuerte) an Krämpfen und eigenthümliohen, unmll« kürlichen Bewegungen in den oberen Extremitäten und im Gesicht Diese letzteren Bewegungen blieben bis zum Tage der Krankenhaus nufnnlime unverändert. Status: Im Gebiete des unteren Facinh.— unwillkürliche Bewegungen beiderseits (Ranzeln der Nase, Verschieben des Mundes etc.). Zunge normal. Sprache etwas nase], undeutlich; rechts» seitige Sroliose. Obere Extremitäten in Ellenbogen und Hundgelenke‘ü geheugt, grosser Finger geheugt, andere Finger gestreckt. Athetoti5chv Bewegungen in den oberen Extremitäten. Äctive Bewegungen in ll_"“ letzteren erhalten; geringe Rigiditiit bei passiven Bewegungen Bmw adducirt und nach innen rotirt; pes equino-vnrus rechts und plmm-"fllg"$ § 70§ 71
Cerebrale Kinderlähniung. 617
§ 72links. Von Zeit zu Zeit klonische Zuckungen im M. qundriccps, Athetnse
der Zehen beiderseits, Pnrese des rechten Beines; Patellarreflexe gesteigert; Gang gestört. (Edward Fluf1m—> § 73Douglas Stanley (21) demonstrirt ], ein 2‘/, jähriges Kind mit Blind
heit und rotatorischem Nystagmus, das nie erlernt hatte zu stehen und theilnahmslos schien. Im Alter von einigen Monaten Convulsionen. Wehrscheinlich angeborene Hemmungsbildung; 2. einen 7‘/,jährigen Knaben mit unregelmässig ataktischem Gang, undeutlicher Sprache, Nystagmus und Steigerung der Patellarreflexe, bei dem er die Diagnose auf inselförmige Sklerose stellt. § 74Sevéstre (21) stellt einen Säugling vor, bei dem die Diagnose auf
infnntile Cerebrallähmung in Betracht gezogen wird. Das Kind zeigt eine schlafe, bis auf leichte Bewegungen in Handgelenk und Fingern vollkommene, Lähmung der vier Extremitäten. Ebenso scheinen alle Rumpfmuskeln gelühmt bis auf das Zwerchfell. Das Kind leidet an Krnmpfnnfüllen mit Respirntionsstillstnnd. Zwei seiner Geschwister haben dasselbe Krankheitsbild gezeigt und sind im zartesten Alter gestorben; drei andere sind gesund. —— Hutinel erwähnt in der Discussion zwei ähnliche Fälle, von denen einer zur Section kam. Die während des Lebens gestellte Diagnose auf Huemutomyelie bestätigte sich nicht. wohl aber fand sich eine Sklerose der weissen Substanz des Rücken markes. Beide Fälle von Hutinel waren Steissgeburten. § 75Barbier und Many (3):12 ‘/, j Kind, letztes von 4 Geschwistern, von
denen das zweite an Mcningitis. das dritte untcr Cunvulsioncn gcstol'ben. nachdem es von Geburt nn cpilcptisch gcwescn war. »— (ichurt ohne Hinderniss. begann erst mit 3 Jahren zu gehen. geht heute spustisch schwankend, Sprache monoton und snkkndirt; .\'_\‘stugmus. Tremor der Schrift; Steigerung dcr Sehnnnrvtlexe. Keine Lähmung. intelligan ziemlirh gut erhalten; rechtsseitige Cryptanhismus, Zeichen ubgulnufpnerChorioiditi,< unter dem Uphthnlmusknp. § 76Die Autoren schliessen auf luctischc Herkunft des Krnnkhnite
Zustandes. den sie anatomisch als Muningo-Enccphulitis in zerstreuten Horan vermuthcn wollen. § 77Der Beitrngz von De Amlcis (l). der einen Fall von l.ittle'svhvr
Krankheit im Zusammenhänge mit, congcnitnler Lues schildert. ist in deutscher Sprache in der Festschrift zu l‘lhrcn von Josef Pick bereits im Vorjnhre publiziert und im vorjährigen Jahresbericht unter (2) rc— ferirt worden. § 78Bary (4) beschreibt folgenden Fall von Diplcgin spnstica fumiliulis.
Bei dem 21j. Bauer, dessen Vater Alkoholist und ? Schwestern gcistcs schwach waren. zeigte sich bereits in scinem 7. Lebensjahre Gnngstüruug_ Die letztere wurde allmählich stärker. so dass Put. gegenwärtig nur eine kurze Strecke gehen kann. § 79Status: Stumpfer Gesichtsnusdruck. Pat. spricht von selbst fast
gar nicht. giebt ganz kurze Antworten. spricht dabei einige Buchstaben schlecht aus. Deutliche Abschwächung des Denkvermögens. Motilität in oberen Extremitäten erhalten. Active Bewegungen in unteren Ex tremitäten gehemmt; deutlicher Widerstand bei passiven Bewegungen. Muskelkraft normal. Pat.ist im Stande nur sehr kurze Strecken zu gehen, da er rasch ermüdet. Gang spastisch—paretisch. Elektrische Muskel errcghnrkeit, Sensibilität —— normal. Linke Pupille weiter als die rechte Patellnrreflexe sehr gesteigert. Kein Fussclonus. Blase und Mastdélrm function normal. (“Edward Flatau.) § 80§ 81
GHS Bewegungsapparat des Auges.
§ 82König (Hi) füllt grwis<ermussen eine Lücke an.—. indem er du
das einzige bisher noch nieht im Ralnnen der infnntilen Cerebmllähmung Imsvhrielwnv Pupillenphänunmn von Interesse in einem Falle nm‘hwei5t. Die Beobachtung hetritl't einen l7j. Mann, dessen wuhrsrheinlich runge nitale (.1‘whirnnfl'ektifln ihn-n Ausdruck findet in Geistesschwäche einer spanischen l':u-npm-ese mit athetoseartigen Spontanbewegungen im Be rnirhe der ,\lumlmuskulutur und der Zehen, einer nouritischen Sehnrr\'én atrophie und „springunnlm‘ Pupille“. Die Licht.rrnktion war eine normale. das gegenseitige Verhalten tlt‘l' Pupillen blieb niemals länger als drei T;lgu un:viinll€fl, \\‘evhsvltu zuweilen öfters an demselben Tage. Das S_\ iuptnmder-springcmlen .\[_\'driasis ist bisher hauptsächlich in den Anfang.» shulivn der l’nrnlyse und bei Tubes beobachtet werden, galt du:-um als Signum nmli ominis. Vielleirht lässt sich sagen, dass die Pathologie din—‘n Symptom in seiner Bedeutung überschi'ntzt hat. § 83Aus einer zur Publikation im Archiv für Ps\'chiatrie bestimmten
grösseren Arbeit theilt König (1?) Einzelheiten über die bei lhizung der Fusssohle nuftrutenden Reflexersrhrinungen in normalen und pa\ho— logischen Füllen mit. Die ;:ewöhnlichste Form des normalen Reflexe—: ist die Plantarflexinn der äusseren Zehen: bei Erkrankung der Seiten— stri'mge fehlt dieser normale Reflex und wird häufig durch den patho— logischen Reflex, .lie l)orsulflexion der Zehen ersetzt. Sehr heachtenswert erscheint K. (ins seltene Vnrknmmen des pathologischen Reflexes beiden rerebrnlen l)iplegien. Er hält es für möglich, dass die Kenntniss der Zolwnrollexe gestatten werde, Fälle von infantiler Paraplegie und Diplrgi" mit Seitenstrungcrkrnnkung von Fällen ohne eine solche bereits intrfl \itnlll zu trennen. § 84Bei gutgeuährten jungen Kindern findet man nach Sulomonson (19)
regelmässig an der Innenseite des Oberschenkels 1—4 cm unterhalb des Prrineums eine llautfnlte, die sich dann bei älteren durch eine seicl“t Einsenlnmg ersetzt. Falte wie Grube. entsprechen der Kreuznngsstelle des M. Snrtorius mit «len Adductoren. Bei Lähmung der Addoctoré“ "' Fällen von infantiler Poliomyelitis findet man meist auch diese F3W seichter und tiefer gestellt. Bei nicht mehr frischen Fällen von Cerebml lähmung fand S. eine geringe Verschiebung dieser Hautfalte nerh auf wärts, während sich eine zweite seichtere und tiefer gelegene Fulte bemerken liess. Dieses Verhalten scheint weitere Verfolgung zu verdienen § 85Die Beobachtung von Raymond Bernard (5), die in den Archives de
Neurologie vorliegt, wurde bereits im Vorjahre unter (3) nach einer kürzeren Mittheilung im Lyon me’dicnl referirt. § 86Bewegungsapparat des Auges.
Referent: Dr. Richter—Hamm i. W. § 871. .\xenfeld, Ein Fall von Hemiplegie mit gekreuztar Abdfl°anslflhmnng. Münd
moslic. \Vochonschr. No. 22, § 882. Bach, Sind die naeh Infectionen und Intuxicntionen nuftretenden Augenmuskeh
Iähmnngen als penphere oder als «zentrale Lähmungen .„f„f„„„7 Zeitschnfl für Angonheilk. Bd. I. § 89